Motorinfos rund um den M156

Varianten und Unterschiede

Der 6.2l V8 Sauger (interne Bezeichnung M156) kam in div. Modellen und Leistungsstufen zum Einsatz. Im C63 wurden folgende Setups verbaut:
 

Serie

457PS (336kW) bei 6.800U/min / 600Nm bei 5.000U/min

Hier handelt es sich um die ab Serienstart verbaute Standardvariante des Motors. Bis etwa 2010 wurden noch kleine Verbesserungen und Optimierungen am Aggregat vorgenommen. Allerdings keine gravierenden Änderungen.

 

Performance Package (Plus)

487PS (358kW) bei 6.800U/min / 600Nm bei 5.000U/min

Ab Ende 2009 konnte der C63 mit dem sog. "Performance Package Plus" geordert werden. Motorseitig beinhaltete dies leichtere Schmiedekolben und Titanpleuel sowie eine Leichtbau-Kurbelwelle. Alles zusammen sorgt für eine Gewichtsersparnis von etwa drei Kilogramm und einer damit einhergehenden reduzierten Massenträgheit. Dies sorgt für eine gesteigerte Agilität und Drehfreude des Achtzylinders. Das Schaltsaugrohr ist als äußeres Erkennungszeichen dieser Motorvariante titangrau lackiert. Über eine geänderte Motorsoftware werden 30PS Mehrleistung gegenüber dem Serientriebwerk freigeschaltet.

 

Edition 507

507PS (378kW) bei 6.800U/min / 610Nm bei 5.000U/min

Bei diesem Sondermodell wurde der Performance Package Motor Softwareseitig nochmal um 20PS entfesselt. Die Motorhardware ist ansonsten identisch.

 

Black Series

517PS (380kW) bei 6.800U/min / 620Nm bei 5.200U/min

Beim Sondermodell "Black Series" wurde der Performance Package Motor Softwareseitig nochmal um 30PS entfesselt. Die Motorhardware ist ansonsten identisch. Die Ölkühlung wurde hier allerdings mit SLS Komponenten nachgebessert!


 

Unterschiede zum M159 im SLS 63 AMG

571PS (420kW) bei 6.800U/min / 650Nm bei 4.750U/min

Der M159 aus dem SLS ist im Prinzip ein M156 mit Performance Package-Innereien und Trockensumpf-Schmierung anstelle der konventionellen Naßsumpf-Ölversorgung. Dazu besitzt er eine andere Ansaugbrücke ohne Schaltsaugrohr, die im oberen Bereich deutlich mehr Leistung liefert, bei niedrigen Drehzahlen aber (wegen des fehlenden Schaltsaugrohrs) keinen Performancegewinn bringt. Dieses Manko wird durch eine deutlich kürzere Achsübersetzung kompensiert.


 

Typische Probleme und Schwachstellen

Der M156 Motor gilt generell als robust und unproblematisch. Angesichts der moderaten Literleistung läuft dieser Motor im C63 auch weit unterhalb seines Limits. Dennoch haben sich im Laufe der Zeit natürlich ein paar kleine Schwachstellen heraus kristallisiert:
 

Hoher Ölverbrauch

Nicht zuletzt wegen der Verwendung des recht dünnen 0W-40 Öls braucht der M156 Motor ein gewisses Maß an Öl. Sofern das Triebwerk hart beansprucht wird steigt dieser Ölverbrauch im Laufe der Zeit ggf. signifikant an.

 

Hohe Öltemperatur

Motorschutz wird bei zu hoher Öltemperatur aktiv und schaltet in den Notlauf. Dieser wird teilweise recht früh erreicht (bei Fahrzeugen ab Modellpflege scheinbar eher). Serienmäßiger Ölkühler bringt nur bei Langsamfahrt Abhilfe. Hitzestau im kleinen Motorraum enorm. Mercedes setzt auf Kundenbeanstandung die Schwelle für den Motorschutz nach oben.

 

Defekte Zylinderkopfschrauben

Zum Teil wird bei Motoren bis 2010 von erheblichem Kühlwasserverbrauch aufgrund defekter Zylinderkopfschrauben berichtet.

 

Weitere Probleme

Defekte Hydrostößel / Tassenstößel aufgrund thermischer Probleme auf den vorderen Zylindern

Defekte Nockenwellenversteller

Ventilfederbrüche


 

Möglichkeiten der Leistungssteigerung

Der M156 steht ab Werk bezügl. Leistung und v.a. Drehmoment für einen Sauger schon recht gut im Futter. Bezogen auf den satten Hubraum von 6.2l gibt es bei der Literleistung aber noch einiges an Luft nach oben. Da der nahezu identische M159 im SLS-Basismodell ab Werk bereits 571PS leistet, sollte auch im C63 noch einiges mehr möglich sein.
 

Ölkühlung optimieren

Da der C63 allerdings durch seine kompakten Abmessungen und dem damit verbundenen Hitzestau im Motorraum bereits mit der Serienleistung seitens der Öltemperatur ans Limit kommt oder zum Teil sogar massive Probleme damit hat, sollte vor signifikanten Leistungssteigerungen zunächst die Ölkühlung optimiert werden.
Hierzu ist eine bessere Kühlluft-Anströmung des serienmäßigen Ölkühlers bzw. am besten auch ein größerer Ölkühler notwendig.
Eine Motorraumentlüftung über eine Motorhaube mit Kühlöffnungen, die während der Fahrt per Unterdruck die heiße Luft aus dem Motorraum ziehen, wäre ideal!

 

Softwareanpassung

Bereits über einfaches "Chiptuning" durch Aufspielen einer geänderten Motorsteuersoftware sind Leistungen deutlich über 500PS realisierbar.

 

geändertes Schaltsaugrohr

Soll es noch mehr Leistung werden, muss das Schaltsaugrohr mit größeren Drosselklappen modifiziert werden. Damit sind in Verbindung mit einer darauf angepassten Airboxen und entsprechender Motorsteuerung nochmal ein paar PS zusätzlich machbar.

 

Umbau auf SLS Ansaugbrücke

Bei dieser Variante entfällt das Schaltsaugrohr und daher wird der mit der SLS Ansaugbrücke mögliche erhebliche Leistungszuwachs nur im oberen Drehzahlbereich spürbar. Dies kann durch eine kürzere Achsübersetzung (die auch bei den anderen Varianten Sinn macht) kompensiert werden.

 

Optimierte Fächerkrümmer

Ein Nadelöhr beim M156 im C63 ist wegen der beengten Platzverhältnisse die Abgasführung. Die Serien-Krümmer sind alles andere als ideal und gewährleisten keinen optimalen Abtransport der Abgase. Spezielle, aufwändig geschweisste Fächerkrümmer in Kombination mit Rennkats können hier für eine eine erhebliche Verbesserung sorgen. In Kombination mit den oben genannten Änderungen sind dann je nach noch akzeptabler Lautstärke der Abgasanlage Leistungen im Bereich 600PS möglich.

 

 

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